Weltrekord für mich: 5x in einem Jahr im Sudan. Mein Pass ist jetzt voller Visa und reicht, obwohl noch 5 Jahre gültig, nur noch für eine Einreise.
Uber Istanbul/Dubai/Sharjah wieder nach Khartoum wieder empfaengt mich die derzeit heißeste Großstadt Afrikas |
überall in der Stadt Schafe, die dann selbst geschlachtet und mit den Gästen [außer mir] verspeist werden beim Warten im Bus kann ich wieder das Straßenleben betrachten - hier ein 'mobiler' Frisiersalon AdDebbah und Argi Anfang November ist Eid al Adha, das bedeutet fast eine Woche Ferien. Es geht wieder von Omdurman/Khartoum 5 Stunden im Bus durch die Wüste nach Norden Erinnerung an die WM in Südafrika Zur Halbzeit [der Fahrt] gibt es Rast in Tam Tam dann Umsteigen ins Boxi zur neuen Brücke das ist sie - noch ziemlich leer Willkommen in Argi - die Brückenbeleuchtung geht schon ganz modern mit Solarzellen dann wird wieder viel fotografiert beim Streifzug durch die Felder: die 'Burtugal' =Orangen, die wir 2005 auf der Tour zum Jebel Barkal gekauft hatten tragen jetzt reichlich. Ein Lichtblick Der nächste Neuerungsversuch: Saudi-Datteln, die erzielen bessere Preise als die Einheimischen Kamelreiter Leuchtende oder eher staubige Zukunft - es wimmelt von Autos seit der Fertigstellung der Brücke, es gibt aber nicht einen Meter Asphalt im Dorf Der große Vorteil der Teerstraße 3km hinter dem Dorf: in die Nachbardörfer geht es jetzt ruck zuck hier nach Jebel Gerein dort gibt es alte Ruinen, niemand weiss wie alt, die erhältlichen Reiseführer nennen diesen Ort gar nicht es ist aber sehr beeindruckend. Lehmmauern sind über Bruchsteinmauern und Felsen errichtet, es war sicher mal eine Befestigung der Berg liegt direkt am Niltal Abends und Morgens unternehme ich Streifzüge in die Wüste selten alleine abends gehört die Wüste den Kindern zum Fußballspielen und Herumtoben zum Sonnenuntergang schnell mal in die Dünen - nicht für jeden empfehlenswert denn so ein Sandkrater wäre absolute Endstation für Fahrbares kein Problem fuer diesen Wüstenbewohner oder diese Springmaus herrliche Muster im Tiefsand die Heimat des Oscher [Sodomsapfel] - zu nichts zu gebrauchen aber sehr schön anzuschaun morgens erscheint die Sonne hinter den Dünen Hier am Nil werden nach der Flut neue Felder angelegt der Nil zieht sich um diese Jahreszeit immer weiter zurück und neue Inseln entstehen das zieht unzählige Vögel an dazu gibt es wieder eine schöne Geschichte. Neben Reisen und Betreuung von Wasserprojekten bin ich jetzt sogar ornithologisch tätig geworden. Und das kam so: ein Onkel von Atif zeigte mir eine kleinen Ring, den er an einem Vogel gefunden hatte, gestern, so hatte ich zumindest verstanden. Weil da stand DJ32227 Radolfszell Germania hab ich mal bei der Vogelwarte Radolfszell im Internet geschaut und es entstand eine Mail Korrespondenz und der Fund wurde registriert als Seeregenpfeiffer, der 1999 in der Türkei beringt wurde. Wahrscheinlich ist seine Heimat das Schwarze Meer oder Russland. Dann musste ich allerdings nochmal etwas korrigieren - siehe folgende Mail: ....jetzt muss ich doch nochmal ein paar Details korrigieren. Hier im Sudan braucht alles viel Zeit und wenn man sich viel Zeit nimmt bekommt man die ganze Geschichte... Auf einer Hochzeitsfeier habe ich jetzt also den wirklichen Finder des Rings gefunden. Weil diesmal jemand mit guten Englischkenntnissen dabei war weiss ich jetzt mehr Details. Der 'Fundtag' war nur der Tag der Übergabe an denjenigen der ihn mir gezeigt hatte. Gefunden wurde der Ring vor ca. einem Jahr. Der Vogel hatte sich in einem am Ufer auf einem Schlammbett gelagerten Netz verfangen. Weil der Ring als wertvoll vermutet wurde hatte der Fischer ihn entfernt bevor der Vogel wieder davon flog. Der Ort ist also belegt, die Zeit jedoch kann nur auf ein Jahr angegeben werden. Das Wort 'Germania' hat den Ring jetzt zu mir geführt, aber es war schließlich 'nur' ein wissenschaftlicher 'Schatz'. das ist also die Winterheimat des Seeregenpfeiffers. Der wattähnliche Nilschlamm Die Fischer wohnen natürlich das ganze Jahr hier. Sie kamen zu zweit von der anderen Flussseite. Einer ruderte und einer schöpfte mit einem Kanister das Wasser aus dem Boot. Denkt nicht dass der Ruderer es leichter hatte ;-) dafür gibts gratis den schönsten Sonnenuntergang der Welt hier in der Wüste werden neue Dattelplantagen angelegt. Auch Mangos |
Nicht nur Eid al Adha wurde gefeiert - auch viele Hochzeiten. Das hier ist die schriftliche Festlegung nach der Unterschrift wird gefeiert und Freudenschüsse abgefeuert Peng Henna Schmuck des Bräutigams dann gibts zu Essen - wie überall im Sudan auf Alu-Platten um die sich die Gäste auf den Boden setzen und mit Brot und Finger zugreifen danach Unterhaltung und es wird Tee getrunken - mit vieeeel Zucker - besser gesagt Zucker mit etwas Tee. Für mich immer 'bidun sukker' ich mag kein 'heisses Cola' mal schaun ob die Flinte was taugt Abends wieder zusammen sitzen und aufs Abendessen warten, diejenigen die Feldarbeit machen stoßen langsam dazu. Es ist viel Zeit weil Essen gibts erst nach 9 Uhr abends. Frühstück um 11 und Mittag um 15 Uhr. So gar nicht 'meine' Zeiten, da gewöhne ich mich nie dran.... Abends, mit Mond, in der Wüste neugierige Ziegen Feldarbeit - Futter für die Tiere schneiden am letzten Tag streife ich nochmal 2 Stunden durch die Wüste hinterm Dorf, diesmal nach Norden alte Lehmruinen unter den Sanddünen immer wieder Oasen, die unterirdisch vom Nil gespeist werden, aber auch mit Gruben bewässert werden Dom Palmen, tragen harte Früchte, deren harte Schale essbar ist, aber nicht mein Geschmack. als ich endlich durch das Akaziengestrüpp zum Nil zurückfinde treffe ich einen Reiter, der nach meinem Auto fragt - gibts nicht, alles per Fuß, das findet er toll. hier endet die Wüste im Nil todesmutig stürzt sich der Sand in die Fluten ab und zu bricht mit donnerndem Getöse ein Teil der Küste ab. Nur keinen falschen Schritt machen sonst gibts Vollbad. etwas weiter Richtung Dorf treffe ich Fischer als ich mich gerade frage wie ich wohl wieder zurück komme, fährt gerade ein Boxi 'meiner' Familie vorbei auf dem Weg zu einer Hochzeit. 1 Stunde Fußmarsch gespart und eine Hochzeitszeremonie gewonnen. So ist das im Sudan. Die schöne Urlaubszeit ist vorbei und es geht am nächsten Morgen auf die andere Nilseite zum Bus. Weil alles überfüllt ist muss ich warten und kann nochmal den Nil auf dieser Seite sehen. Es ist kein Steilufer wie in Argi sondern flacher und es bilden sich beim Rückzug des Wassers diese tollen Risse. Wie Elefantenfüße. Die Bauern nutzen die Düngerwirkung und pflanzen Setzlinge ein Blick aus den Tiefen der Lehmrisse und der Größenvergleich das Ponton liegt verwaist herum - im Hintergrund die neue Brücke einziger Besucher ein Schmetterling das ist der wertvolle Nilschlamm: Dünger und Baustoff so wird der Schlamm abgebaut und mit Lastwagen zur Baustelle gebracht und dort mit Wasser und Sand Ziegel geformt und getrocknet oder sogar manchmal gebrannt [auf älteren Seiten von mit gibts da Bilder dazu] Ziegelformen 2009 Bau 2007 Mauer- und Brunnenbau 2005 Das Wasser wird noch mit Eselkarren geholt jetzt sitz ich im Bus, der wie ein Palast geschmückt ist wieder Rast in TamTam Die nächste Geschichte. Das folgende Foto ist kein Archiv. Der Sudan ist im Goldrausch - 'Dahab' heisst es überall. Tausende schmeissen alles hin, kaufen Detektoren und fahren mit dem Auto in die Felswüste, wo die Nuggets einfach am Boden herum liegen. Auch große Konzerne stecken bereits ihre Claims ab. Die Freie Goldsuche wird noch geduldet aber Detektoren werden konfisziert wenn sie von der Polizei gefunden werden. Das Land ist groß und es gibt immer einen unbewachten Weg in die Wüste. Aber es kommen auch immer wieder Leute um, wenn bei einer Panne das Wasser ausgeht. |
Gewürzkauf am Markt in Omdurman
Gottesanbeterin auf der Baustelle
eine Spinne bewacht mein Moskitonetz
sind das Schmerzens- oder Freudenschreie des Mannes auf dem Plakat. Vielleicht amüsiert er sich ja über das Schild, das vielleicht verbieten soll dass sich Rikschas auf den Kopf stellen? Vielleicht is er ja auch Rikscha gefahren und hat jetzt einen gebrochenen Fuß wie ein Angestellter unseres Büros...
tatsächlich lassen sich diese Dinger kinderleicht kippen, was für Reparaturen ja ganz praktisch ist
wenn der umkippt dann gibts eine Ölkrise. Vor dem Kraftwerk parken oft dutzende dieser Ungetüme. Wenns da mal kracht läuft alles 'wie geschmiert'
apropos geschmiert: noch eine dieser schier unglaublichen Geschichten. Gerade lese ich einen alten Stern mit der Titelgeschichte ueber unzumutbare Zustände in deutschen Krankenhäusern. Aber was hier im Sudan passiert ist, das sucht seinesgleichen. Diese Roentgenbilder sind inzwischen in der Fachpresse um die Welt gewandert. Der Arzt, der bei der 'Reparatur' eines Bruches den Patienten mit Nägeln vollgepumpt hat soll jetzt angeklagt werden. Dass der Patient noch lebt hat er einem -auch sudanesischen- Spezialisten aus dem Ausland zu verdanken der eine Notoperation gemacht hat und den Metallschrott wieder entfernt hat. Der lange Nagel ging in die Lunge. Ein wichtiges Knochenteil hatte der erste Arzt [der als Spezialist empfohlen wurde] dafür einfach weggeworfen. Das ist also gerade noch mal gut gegangen und ich werde nach dieser Geschichte jetzt einen noch größeren Bogen um Krankenhäuser [weltweit] machen. |
Baustellen für Trinkwasser und Abwasser Bahri/Khartoum Das AlSunut AlMogran Bauprojekt ist das rennomierteste im Sudan [http://www.alsunut.sd]. Hier wird jetzt gerade eine Container-Kläranlage von uns aufgestellt. der vorgefertigte MBR-Container kommt auf den Tank Unsere philippinischen Arbeiter, extra aus Sharjah eingeflogen zur Montage In Hag Yousif ist inzwischen der Beton aufgefrischt und es geht zur Mechanik. In Bahry geht es staubig zu. Dieser Sandsturm kommt allerdings aus der Maschine, zur Beton-Säuberung. Erfrischung nach staubiger Arbeit - der Vorteil von Leckagen... Diese Dusche wird aber bald abgestellt sein und dafür kommt aus diesem Absetztank nach Auffrischung wieder Trinkwasser |
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